Man müsste Ihnen schon einreden, dass mit diesen Menschen etwas verkehrt sei.
Die Familie Jacobs hat am eigenen Leibe erfahren, was es in Deutschland bedeutet, Scientologe zu sein.
Als die Hetzkampagne gegen die Scientology Religion in Hamburg eskalierte, protestierten Nachbarn gegen den Einzug
der jungen Familie in ihre neue Wohnung.
Auf dem Gelände der nahegelegenen evangelischen Kirche wurde ein Banner und an den Wänden ihres Hauses Plakate angebracht, die Scientologen zu unerwünschten Personen erklärten.
Kurze Zeit später wurde in ihre Wohnung eingebrochen...
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Adoptionsverbot
er erfolgreiche und finanziell solide Geschäftsmann Klaus K. und seine Frau wollten eine Familie gründen. Sie versuchten, ein Kind zu adoptieren.
Die Geschichte der K.s ist typisch. An ihrer Stelle könnten die Namen vieler anderer Scientologen stehen.
Herr K. wurde 1948 geboren und wuchs in einer Zeit auf, als Deutschland darum kämpfte, Wirtschaft und Industrie nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufzubauen.
Herr K. war immer schon Individualist gewesen, der seine eigenen Wege ging. Mit 20 Jahren machte er sich selbständig, zunächst als Immobilienmakler, dann als Bauunternehmer und Planer. Heute besitzt er seine eigene Firma in Düsseldorf, ist Buchautor und Pilot.
1981 las er Dianetik – Der Leitfaden für den menschlichen Verstand. Er und seine Frau begannen, die Prinzipien dieses Buches auf ihr Leben anzuwenden. Die Ergebnisse waren so außergewöhnlich, daß beide aktive Mitglieder der Scientology Kirche wurden. Besonders Klaus K. fand, daß die Scientology Religion seine Fähigkeit, mit Menschen umzugehen, enorm verbessert habe. Außerdem half sie ihm, seine damaligen Eheprobleme zu überwinden. Er entwickelte seine Fähigkeiten zur Schriftstellerei und wurde Autor von acht Büchern.
Und er sollte seine neu erworbenen Fähigkeiten in den folgenden Jahren auch dringend benötigen.
Als Beamte der Stadt Düsseldorf seine Religionszugehörigkeit „herausfanden“, gaben sie ein Schreiben an die Düsseldorfer Messegesellschaft mbH mit der Maßgabe heraus, keinesfalls Räumlichkeiten an K.s Firma zu vermieten. Vom Büro des Regierungspräsidenten der Stadt Düsseldorf wurde ihm die Ausbildungsgenehmigung entzogen, nachdem er bereits seit zehn Jahren in seiner Firma Auszubildende erfolgreich betreut hatte. Maßgeblicher Grund: Die Zugehörigkeit des Firmeninhabers zu Scientology.
Steuerprüfungen in seiner Firma zogen sich plötzlich über Monate hin und waren von Drohungen und Einschüchterungen begleitet. Die Planungs- und Baugenehmigungen, die seine Firma benötigte, waren in Düsseldorf kaum oder gar nicht mehr zu erhalten, so daß K. gezwungen war, in andere Gebiete auszuweichen.
Herr K. hat sich entschieden, den schikanösen Machenschaften der Stadt Düsseldorf auf dem Weg durch die Gerichtsinstanzen entgegenzutreten, nötigenfalls bis zum Europäischen Menschenrechtsgerichtshof.
Doch das Ereignis, das ihn am tiefsten treffen sollte, war sehr persönlicher Natur.
Das Ehepaar K. hatte erfahren, daß sie selbst keine Kinder haben können. Da beide eine Familie gründen wollten, versuchten sie bereits 1983 ein Kind zu adoptieren. Alles ging gut, bis Mitarbeiter des Jugend- und Wohlfahrtsamtes Düsseldorf feststellten, daß sie Mitglieder der Scientology Kirche sind. An diesem Punkt wurde das Ehepaar K. kurzerhand darüber informiert, daß sie als Adoptiveltern „unqualifiziert“ seien.
Fest entschlossen, nicht aufzugeben, kämpften sie sieben Jahre lang vor den Gerichten um ihr Recht, ein Kind aufzuziehen. Noch vor Ende der gerichtlichen Auseinandersetzung wurde die Angelegenheit jedoch gegenstandslos. Sie hatten beide die Altersgrenze überschritten, die die Adoption eines Kindes zuläßt.
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