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tellen Sie sich vor, Sie sind Architekt einer großen deutschen Firma. Sie gehören zu den produktivsten Mitarbeitern der Firma und sind in leitender Stellung tätig. Sie sind glücklich verheiratet und haben zwei Kinder, die zur Schule gehen. Sie kommen aus guten Verhältnissen, hatten eine fundierte Ausbildung, und Sie sind in der Gemeinde aktiv.
Eines Tages „entdeckt“ ein Sektenbeauftragter der Amtskirchen oder ein sonstiger Denunziant, welcher religiösen Gemeinschaft Sie angehören. Die Folge: Sie werden aufgrund Ihrer Religionszugehörigkeit entlassen. Ihre Fähigkeiten, Ihre Arbeit, Ihre Beiträge zum Unternehmen – alles ist plötzlich wertlos.
Diejenigen, die Ihre Entlassung herbeiführten, kennen Sie nicht einmal. Wer Sie sind und welchen Beitrag Sie zum Wohl des Unternehmens geleistet haben, ist diesen Leuten völlig egal.
Dies mag auf den ersten Blick schockierend und unmöglich erscheinen. Und doch geschieht genau das mit Scientologen im heutigen Deutschland.
Soeben wurde von Freedom Publishing in Los Angeles ein 170seitiger Bericht mit dem Titel The Rise of Hatred and Violence in Germany (Deutschland – Haß und Gewalt auf dem Vormarsch) herausgegeben und an Menschenrechtsorganisationen, Religionsgemeinschaften, Regierungsvertreter, Parlamentsmitglieder, Wissenschaftler und Medien auf der ganzen Welt verschickt, um die tatsächliche Situation zu dokumentieren.
Die hier geschilderten Vorfälle beschreiben in erster Linie die Schicksale von Menschen. Menschen, die ihr Bestes tun, um in einer Atmosphäre brutalster Diskriminierung in Deutschland zurechtzukommen.
Diese folgenden Beispiele sind nur einige von vielen.
darf wegen seines
Geschlechtes, seiner
Abstammung, seiner
Rasse, seiner Sprache,
seiner Heimat und
Herkunft, seines
Glaubens, seiner
religiösen oder
politischen Anschauungen
benachteiligt oder
bevorzugt werden.
Artikel 3.3
Verfassung der
Bundesrepublik
Deutschland
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Von Schlägern bedroht, von der Polizei verhaftet
Frank P. verteilte Informationsschriften der Scientology Kirche in Stuttgart, als er von einem Mann bedroht wurde. Durch die aggressiven Drohgebärden der Person zwischenzeitlich beunruhigt, sah sich Frank P. hilfesuchend um und wandte sich schließlich an vier in der Nähe stehende Polizisten.
Die Polizeibeamten hatten bereits beobachtet, daß P. belästigt und bedroht wurde. Zur Hilfe kamen sie nicht.
Anstatt ihre Pflicht zu tun und Frank P. vor körperlichen Übergriffen zu schützen, beschlagnahmten sie die Schriften unter dem Vorwand, daß er keinen Ausweis bei sich trage. Außerdem sei es verboten, so ein Polizist, Scientology Schriften zu verteilen.
Die Polizeibeamten nahmen ihn mit auf die Wache. Auf dem Weg dorthin fragte Frank P. einen der Beamten, was er getan hätte, wenn ihn der Mann tatsächlich körperlich angegriffen hätte.
Der Polizist sagte, er hätte dabei zugesehen, dem Angreifer applaudiert und – wenn nötig – wäre er ihm zur Hand gegangen.
Auf der Polizeiwache angekommen, wurde P.s Identität festgestellt. Es wurde ihm weiterhin mitgeteilt, daß er eine Geldstrafe zu erwarten habe. Schließlich habe er das Gesetz übertreten, wonach er stets einen Ausweis mit sich führen müsse.
Die Atmosphäre auf der Polizeiwache sei derart haßerfüllt gewesen, so schilderte P., daß er befürchtete, geschlagen zu werden. Ein Beamter versuchte, ihn zu einem Streit zu provozieren.
Die Informationsschriften erhielt er nicht zurück, als er endlich entlassen wurde. Nur ein Beispiel für ein zweifach schikaniertes Opfer der Kampagne.
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Lehrerin erhält Unterrichtsverbot
m September 1995 erhielt die 55jährige Lehrerin Helga Hardt-Enzensberger eine neue Stellung an der Grundschule in Hemmingen bei Hannover. Sie ist seit vielen Jahren Lehrerin. Sie liebt ihre Arbeit und die ihr anvertrauten Schüler.
Nur kurze Zeit nach ihrem Dienstantritt fand der Vater eines ihrer Schüler heraus, daß sie Scientologin ist. Er informierte sofort die Schulbehörde und die gesamte Elternschaft und versetzte diese mit völlig verzerrten Beschreibungen der Scientology Religion in Panik. Der örtliche Pastor, dessen Kind ebenfalls Schüler in jener Klasse ist, wurde unterrichtet, der Elternbeirat in Aufruhr versetzt.
Innerhalb kürzester Zeit wurde ein Vortrag gegen die Scientology Religion in jener Schule anberaumt. Vortragsredner war ein evangelischer Pfarrer, der die Stimmung weiter aufheizte, indem er die religiöse Konkurrenz Scientology abermals in einem völlig falschen Licht darstellte.
Die Diskriminierungskampagne eskalierte schnell. Bereits drei Wochen nach Aufnahme ihrer Arbeit demonstrierten Eltern vor der Schule und forderten ihre Versetzung, andernfalls würde man die Kinder nicht mehr zur Schule schicken. Die regionale Schulbehörde wurde von den aufgeschreckten Eltern aufgefordert, die Lehrerin aus dem Schuldienst zu entfernen.
Trotz der Tatsache, daß die Kinder sie liebten und nicht verlieren wollten und die Kollegen den Wert ihrer Arbeit schätzten, wurde sie von ihrer Dienstpflicht entbunden. Es war ihr nur noch gestattet, Musikunterricht zu geben.
Erst nachdem Frau Hardt-Enzensberger die Angelegenheit einem Anwalt übergeben hatte, wurde zumindest eine Erklärung veröffentlicht, die offiziell bestätigte, daß sie keinerlei Vorschriften verletzt habe und ihr nichts vorzuwerfen sei.
Dennoch, es wurde ihr nicht erlaubt, ihre alte Stelle wieder anzutreten: Sie wurde auf einen Verwaltungsposten versetzt.
Der gesamte Vorfall war ein Produkt öffentlich inszenierter Hysterie. Nach dem deutschen Grundgesetz hätte sie niemals zur Zielscheibe einer solchen von den Behörden letztlich tolerierten Hetzkampagne werden dürfen.
Bundesminister verbietet Scientologin die Arbeitsvermittlung
ls Marianne Massaneck für die erste Mitgliederversammlung des neugegründeten Bundesverbands Personalvermittlung nach Bonn kam, konnte sie nicht ahnen, daß dies einer der einschneidendsten Momente ihrer beruflichen Laufbahn werden sollte.
Als sie zur Anmeldung kam, um sich als Tagungsteilnehmerin einzutragen, teilte man ihr mit, daß zuerst Herr Denkhaus, der Präsident der neuen Vereinigung, mit ihr sprechen wolle.
Frau Massaneck kannte Herrn Denkhaus schon seit sieben Jahren. Folglich erwartete sie keinerlei Probleme. Außerdem gehörte die Firma, für die sie arbeitete, sowohl zu der neuen Vereinigung wie auch zum Bundesverband Zeitarbeit, der ebenfalls von Herrn Denkhaus geleitet wird.
Herr Denkhaus nahm sie beiseite und teilte ihr in einer ruhigen Ecke mit, daß Bundesarbeitsminister Norbert Blüm beabsichtige, allen Mitgliedern der Scientology Kirche die Genehmigung zur privaten Arbeitsvermittlung zu entziehen.
Er informierte sie, daß der Bundesverband Personalvermittlung die Mitgliedschaft der Firma, für die Frau Massaneck arbeitete, nicht mehr akzeptieren könne. Sie selbst könne auch nicht an der Tagung teilnehmen, weil ihre Lizenz ebenfalls zurückgenommen werden würde.
Denkhaus fügte hinzu, daß der erste Tagesordnungspunkt der Versammlung sei, alle anwesenden Scientologen aufstehen zu lassen, um ihnen anschließend mitzuteilen, daß sie von der Tagung ausgeschlossen seien und den Saal zu verlassen hätten.
Frau Massaneck war über die geplante Ausgrenzung der Scientologen schockiert. Die Firma, für die sie arbeitete, gehörte keinem Scientologen und stand auch in keinerlei Beziehung zur Scientology Kirche.
Herr Denkhaus brachte sein Bedauern zum Ausdruck, erklärte aber, daß er sie und die Firma bitten müsse, aus der Vereinigung auszutreten, da Frau Massaneck die Geschäftsführerin sei: Ein standgerichtlicher Ausschluß nach sieben Jahren unbescholtener Tätigkeit - ohne Anhörung und ohne Berufungsmöglichkeit.
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