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in Appell an die deutsche Regierung, doch endlich den Dialog über die Anliegen der Menschenrechte aufzunehmen, wurde im Oktober 1998 vor der jährlichen Plenarsitzung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Warschau vorgetragen.
Anne Archer, amerikanische Schauspielerin und spezielle Repräsentantin des Menschenrechtsbüros der Scientology Kirche, sprach zu 500 offiziellen Delegierten aus 55 Ländern.
„Als Schauspielerin kenne ich die Macht des gesprochenen Wortes“, sagte Frau Archer zu den Anwesenden, „und ich weiß, daß ein Dialog die Ängste, Mißinterpretationen und falschen Informationen, die sich um das Gebiet der Minderheitsreligionen in Deutschland ranken, auflöst.“
Deutschland wurde in den letzten Jahren wiederholt dafür kritisiert, daß es religiöse Intoleranz fördere – dies stehe in deutlichem Widerspruch zur Verantwortung als Mitgliedsstaat der OSZE.
1997 veröffentlichte das Menschenrechtszentrum der Universität Essex in Großbritannien einen von der OSZE anerkannten Bericht, der wie folgt warnte: „In Deutschland wird die Demokratie als Ideologie verwendet, um Konformität zu erreichen.“ Einer der Autoren dieses Berichts sagte, daß „die Regierung Deutschlands eine liberale Verfassung in eine ideologische Waffe der Intoleranz“ verwandle. Ähnliche Berichte folgten vom Menschenrechtskomitee des Außenministeriums der Vereinigten Staaten und anderen weltweit agierenden Gruppierungen.
Das Menschenrechtsbüro der Scientology Kirche, das den Status einer NGO (einer nicht der Regierung angehörenden Organisation) bei der OSZE hat, lud Frau Archer wegen ihres langen persönlichen Engagements für die Menschenrechte ein, vor der OSZE zu sprechen. Frau Archer hatte zuvor Deutschland einen Besuch abgestattet, um die Diskriminierung verschiedener religiöser Gruppierungen persönlich zu untersuchen.
Zurückhaltenden Optimismus äußernd, sagte Frau Archer: „Es gibt eine neue Regierung in Deutschland. Wir hoffen, daß sie sich die grundlegenden Prinzipien der Menschenrechte zu Herzen nehmen und die diskriminierende Haltung der alten Regierung nicht übernehmen wird. Wir möchten die Tatsache betonen, daß die Minderheitsreligionen in Deutschland nicht nur dem Dialog offen gegenüberstehen, sondern auch stark daran interessiert sind, diesen Dialog stattfinden zu sehen, um schlußendlich doch noch alle offenen Konflikte, seien sie eingebildet oder tatsächlich vorhanden, zu lösen.“
ie Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hat mehr als 50 Mitgliedsstaaten, inklusive den Vereinigten Staaten von Amerika und Kanada.
Sie arbeitet, um die Stabilität und die Menschenrechte zu erhalten, indem sie die Befolgung der Übereinkünfte von Helsinki – besser bekannt als die Helsinkiakte – beobachtet. Die Helsinkiakte, ein wesentlicher Vertrag, unterschrieben 1975, wurde nach und nach von allen Mitgliedsstaaten ratifiziert.
Nach der Stadt benannt, in der die Unterzeichnung stattfand, beschreibt die Helsinkiakte Bereiche der Zusammenarbeit der Nationen auf den Gebieten der militärischen Sicherheit, der Wirtschaft und der Menschenrechte. Nachträgliche Ergänzungen wurden in Wien, Kopenhagen und Paris hinzugefügt, um das Gebiet der Menschenrechte noch genauer zu erfassen. Ganz offensichtlich ist der Grad, mit dem jeder Mitgliedsstaat diese Rechte durchsetzt, ein Maßstab für die Qualität der Demokratie.
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