illkommen bei einer neuen Ausgabe von Freedom.
Sie haben möglicherweise in letzter Zeit einiges über Scientology gehört. Sie ist zweifelsohne die Religion in Europa geworden, über die am meisten gesprochen wird. Das ist nicht überraschend. Scientology hat die Antworten für alle traditionell religiösen Fragen, aber sie hat auch exakte, präzise Methoden, die das spirituelle Bewußtsein und die persönliche Sicherheit über die unsterbliche Natur der menschlichen Seele heben.
Aber in Österreich war Scientology noch aus einem anderen Grund Tagesgespräch. Seit einiger Zeit stehen Mitglieder der Scientology Kirche an vorderster Front gegen Familienminister Bartensteins Anstrengungen, Religions- und Gedankenfreiheit einzuschränken. Denn die Religions- und Gedankenfreiheit gilt auch für Menschen, die sich nicht den „traditionellen Religionen“ unserer Kultur anschließen, sondern eine andere Gemeinschaft wählen.
Diese Ausgabe von Freedom ist zum größten Teil der Hintergrundgeschichte zu Familienminister Bartensteins Kampagne gewidmet.
Bartenstein wird nicht mögen, was wir in dieser Ausgabe zu sagen haben. Nichtsdestoweniger bedarf diese Geschichte der Veröffentlichung.
Laßt uns nicht mit Österreich, sondern mit Deutschland beginnen, dem Ursprungsland für die „Sekten“-Hysterie. Ein Bericht einer der angesehensten Vereinigungen für Menschenrechte in Europa stellt fest, daß „in Deutschland Demokratie als eine Ideologie zur Durchsetzung von Anpassung verwendet wird.“ Einer der Mitautoren des Berichtes verurteilte die deutsche Regierung für „das Umfunktionieren einer liberalen Verfassung in eine ideologische Waffe der Intoleranz“. Ähnliche Kritik erschien in mindestens 19 Berichten der in der Welt meistanerkannten Menschenrechtsorganisationen.
Bartensteins Antwort darauf? Er traf sich in Deutschland mit den größten Fanatikern von Intoleranz, die sogar von deutschen Gerichten als „Menschenrechtsverletzer“ gebrandmarkt wurden (z. B. Ursula Caberta), und kam zurück, um seine eigene Kampagne nach deutscher Manier zu inszenieren.
Die Intoleranz, die Bartenstein und seine deutschen Mitstreiter entfacht haben, hat viele Menschenrechtsverletzungen provoziert. Menschen wurden von früheren Freunden und Kollegen geächtet. Kinder wurden in der Schule gedemütigt und verspottet. Brutale Akte physischer Gewalt sind gegen unschuldige Menschen begangen worden – nur aufgrund deren privaten religiösen Glaubens.
Bartensteins Reaktion auf diese Ausgabe des Freedom ist bereits vorhersagbar. Er wird wieder versuchen, die Fragen, die wir aufwerfen, zu umgehen, und sagen, daß es sich hier um einen Versuch handle, seine „Kritik“ zum Schweigen zu bringen. Nein, wir wollen nicht das Schweigen – sondern die Glaubens- und Gedankenfreiheit, die uns durch die Verfassung unseres Landes zugesichert ist. Und von unseren Politikern verlangen wir, nur zu tun, wofür sie gewählt wurden. Bartenstein sollte seine Versprechen in bezug auf Jugendarbeitslosigkeit und Kindesmißbrauch einlösen, anstatt eine religiöse Inquisition auf Kosten der Österreichischen Steuerzahler zu veranstalten, die mehr als 5 Millionen Schilling pro Jahr verschlingt. Wir haben nichts gegen Kritik, solange sie ehrlich und fair ist.
Ich lade Sie ein, diese Ausgabe zu lesen und Ihre eigenen Schlußfolgerungen daraus zu ziehen.
Wenn es etwas gibt, was Sie noch wissen wollen – über unseren Glauben, unsere Aktivitäten innerhalb der Gemeinde oder auf dem Gebiet der Sozialreform oder über Bartensteins Amtsmißbrauch - schreiben Sie uns bitte. Ihre Fragen und Meinungen sind sehr geschätzt und willkommen.
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