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In Deutschland nehmen nach Angaben der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Marion Caspers-Merk, bereits ein Drittel aller Schüler „leistungssteigernde“ Medikamente. Was es mit der vorgeblichen Leistungssteigerung tatsächlich auf sich hat, fassen die Autoren W. Schmidbauer und J. v. Scheidt im „Handbuch der Rauschdrogen“ (Fischer Taschenbuch Verlag, Nov. 1999) folgendermaßen zusammen: „Was gelernt wird, während ein bestimmtes Psychopharmakon auf das Nervensystem einwirkt, kann möglicherweise nur dann erinnert werden, wenn eben dasselbe Pharmakon wieder im Nervensystem vorhanden ist. Ein Student, der mit Hilfe eines Psychopharmakons – etwa eines Weckamins – büffelt, vor der Prüfung aber ein anderes Mittel – etwa einen beruhigenden Tranquilizer – nimmt, wird möglicherweise nichts von dem, was er gelernt hat, im Examen parat haben und unweigerlich durchfallen. Welche der heute verwendeten Psychopharmaka solche Folgen haben, ist allerdings noch nicht genau erforscht. Doch ist die Tatsache des drogenabhängigen Lernens und Vergessens so zweifelsfrei erwiesen, dass man bei jeder psychoaktiven Substanz diesen Verdacht hegen sollte.“
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