Neue wissenschaftliche Studien warnen eindringlich vor psychiatrischen Kinderdrogen
inder- und Jugendpsychiater werben seit Jahren für hochpotente und persönlichkeitsdeformierende Rauschmittel als Antwort auf Krankheiten, die sie in aller Regel selbst erfunden haben. An vorderster Stelle: die so genannte Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitätsstörung, kurz ADHS oder auch ADHD (Attention Deficit Hyperactivity Disorder). Sie wurde 1987 auf einer amerikanischen Psychiatrietagung per Abstimmung mit Handzeichen ins Leben gerufen. Die Folge: Innerhalb eines Jahres wurden 500000 Kinder allein in den USA als „hyperaktiv“ diagnostiziert und medikamentiert – heute liegt diese Zahl bei geschätzten 6 Millionen. Auch in Deutschland gelten bereits 5% aller Kinder als „hyperaktiv“.
Wie FREIHEIT in ihrer letzten Ausgabe berichtete, ist die massenweise Verabreichung von Psychopillen an Kinder und Jugendliche mittlerweile ein ernstes gesellschaftliches Problem. Zwar können psychiatrische Drogen wie Ritalin oder Medikinet so genannte hyperaktive Kinder ohne Zweifel für einige Stunden „ruhig stellen“ – aber zu welchem Preis? Eltern, Erzieher und Ärzte verschließen für die kurzfristige Erleichterung im Umgang mit dem „Zappler“ und „Störer“ nur zu gern die Augen vor den langfristigen Folgen des biochemischen Generalangriffs auf die nächste Generation – trotz eindringlicher Experten-Warnungen vor den damit einhergehenden Gesundheitsschäden.
Wie berechtigt solche Warnungen sind, belegen jetzt auch kürzlich veröffentlichte wissenschaftliche Untersuchungen, die alle zum selben Ergebnis kommen: Drogen-„Therapien“ für Kinder und Jugendliche sind hochgefährliche Scheinlösungen!
Psychosen auf Rezept
Die kanadischen Wissenschaftler E. Cherland und R. Fitzpatrick wiesen in einer umfangreichen Studie an fast 100 medikamentierten ADHS-Kindern nach, dass fast jedes zehnte Kind, dem Methylphenidat (chemische Bezeichnung für Ritalin) verabreicht wurde, psychotische Symptome zeigte, einschließlich Verfolgungswahn und Halluzinationen. Sobald die Einnahme von Methylphenidat bzw. Ritalin wieder abgesetzt wurde, verschwanden die Symptome. Da verschreibende Ärzte und Psychiater die oft dramatischen Nebenwirkungen ihrer „Therapie“ nicht immer offenlegen, vermuten die kanadischen Forscher eine hohe Dunkelziffer und gehen davon aus, dass die Anzahl der von Methylphenidat ausgelösten Psychosen „vermutlich sehr viel höher liegt“. In einer Vergleichsgruppe mit ADHS-diagnostizierten Kindern, denen kein Methylphenidat verabreicht wurde, gab es KEINE berichteten Psychosen oder psychoseähnliche Vorkommnisse.
Die kanadische Untersuchung, die über einen Zeitraum von fünf Jahren lief, ist nur ein weiterer Beleg dafür, was Psychiatrie-Kritiker seit langem immer wieder betonen: Psychiatrische „Medikamente“ heilen nicht, sondern verursachen genau jene Symptome, die sie angeblich behandeln. Sie können „verrückte“ Verhaltensweisen verursachen oder auch zementieren und sind möglicherweise der schnellste Weg, bei Kindern bleibende Schäden zu verursachen.
Eine 2001 von der Universität Buffalo erarbeitete Studie kommt zu dem Schluss, dass „Methylphenidat das Potenzial besitzt, langfristige Veränderungen in der Struktur von Gehirnzellen und deren Funktion zu bewirken“.
Nicht mehr haltbar ist auch der oft ins Feld geführte Hinweis auf „niedrige“ Tages-Dosierungen, der allein schon deshalb fehlgeht, weil Substanzen wie Methylphenidat alle bereits im untersten Milligram-Bereich wirken. Neurobiologen am Karolinska-Institut in Stockholm stellten ebenfalls im Jahre 2001 fest: „Die Verabreichung von niedrig dosierten Substanzen zur Stimulation des Zentralnervensystems kann zu langfristigen Veränderungen in jenen Gehirnbereichen führen, die für Erinnerung und Aufmerksamkeit zuständig sind.“
Erhöhtes Krebsrisiko
Samuel Epstein, emeritierter Medizinprofessor in Chicago, beklagte in einem kürzlichen Bericht der Koalition für Krebs-Prävention auch, dass klare Beweise für die von Ritalin ausgehenden Krebsrisiken unter den Teppich gekehrt würden. Epstein zeigte sich besonders besorgt über die Tatsache, dass die Zahl der Krebserkrankungen im Kindesalter im Laufe der vergangenen Jahrzehnte um mehr als ein Drittel gestiegen sei.
Rauschdroge Ritalin
Immer wieder finden Kinderpsychiater und Pharmalobbyisten willige Sprachrohre für ihre verqueren Theorien und die dazu passenden Suchtstoffe. So durfte der „stern“ Anfang des Jahres eine glücklich lächelnde Familie – Mutter, Vater, Sohn – mit den Worten abbilden: „Alle drei nehmen Ritalin.“ In einer Ratgeberspalte erfuhr man, wann einem Kind „zu Recht“ Ritalin verschrieben wird und wann nicht, und dass eigentlich nur bei extremer Überdosierung Suchtgefahr bestehe.
Derart verharmlosende Darstellungen haben mit der Wirklichkeit wenig zu tun. Ritalin ist eine Straßendroge, die chemisch nichts anderes ist als ein Abkömmling der synthetischen Droge Amphetamin, ein so genanntes „Weckamin“, also eine stimulierende bzw. antriebssteigernde Psychodroge. Amphetamin wirkt nicht nur auf das Gehirn, sondern letztlich auf alle Körperorgane. Drogen auf Amphetamin-Basis sind vor allem unter der Bezeichnung Speed bekannt – nicht von ungefähr ein gebräuchlicher Szeneausdruck konkret auch für Ritalin.
Dr. Heinrich Kremer, langjähriger ärztlicher Direktor der Drogenfachklinik der Länder Berlin, Bremen, Hamburg, Niedersachen und Schleswig-Holstein, schreibt treffend in einem Beitrag für die Zeitschrift raum & zeit im Januar 2002: „Die außerordentliche Vielfalt der Beeinflussungen der psychischen, Organ- und Zellfunktionen durch Amphetamine dürfte auch dem medizinischen Laien vor Augen führen, dass die Folgewirkungen der Dauerbehandlung mit dem Amphetamin-Abkömmling Ritalin schädlicher sind als die erwünschten positiven Therapieeffekte.“
Doch damit nicht genug. Dr. Kremer weiter: „Die fortgesetzte zentrale Stimulation überlagert ... die eigentliche Ursache des Aufmerksamkeitsdefizits und der hyperkinetischen Unruhe, kann sie aber nicht heilen. Ritalin ist ein Dopingmittel, kein Heilmittel ... Wird die Ritalin-Dauertherapie wegen nicht-tolerabler Begleitsymptome, beispielsweise wegen Schlafstörungen ... Wachstumshemmung ... Halluzinationen usw. reduziert oder abgesetzt, können die ursprünglichen ... Symptome und Entzugssymptome mit individueller Symptomatik um so massiver auftreten. Es hat sich ein Teufelskreis entwickelt.“
Stärker als Kokain
Sprichwörtlich ist – neben der chemischen Bruderschaft mit Amphetaminen – die Wirkungsähnlichkeit von Methylphenidat mit Kokain. In den USA beispielsweise wird Ritalin als „Poor Man’s cocaine“ bezeichnet, in Deutschland als „Arbeiterkoks“.
Die Wirkungsweise von Methylphenidat ist der von Kokain offenbar aber nicht nur ähnlich: Das Journal der American Medical Association berichtete Ende August 2001 über eine Studie, die unter Leitung von Dr. Nora Volkow durchgeführt wurde. Die Forscher, wird Dr. Volkow zitiert, seien „vollkommen überrascht gewesen von der Tatsache, dass Methylphenidat stärker wirke als Kokain. Wir haben das nicht erwartet ... Die Ergebnisse zeigen klipp und klar, dass die Vorstellung, Ritalin sei ein schwaches Stimulans, vollkommen falsch ist.“
Fette Profite und kaputte Kinder
Seit 1990 steigt die Methylphenidat-Verschreibungsmenge weltweit ins Uferlose. In Deutschland allein fanden 1999 über 8 Millionen Tagesdosen ihren Weg in das Zentralnervensystem von Kindern und Jugendlichen, also über 30 Millionen Pillen – eine Steigerung gegenüber 1990 um fast das Dreißigfache!
Bei einer vom Bundesgesundheitsministerium prognostizierten Verdoppelung pro Jahr kommt man mit einem gängigen Taschenrechner nicht mehr sehr weit. Mittlerweile liegt die Anzahl der regelmäßigen Methylphenidat-Schlucker bei den 5 bis 15-Jährigen anteilig höher als die Gesamtzahl aller Drogenabhängigen bei den 15 bis 45-Jährigen. Ein Skandal ersten Ranges.
Während immer mehr Untersuchungen den Schwindel mit Psychodrogen auf Amphetamin-Basis belegen, sind die Hersteller und ihre psychiatrischen Helfershelfer bisher den Beweis schuldig geblieben, dass ein „Aufmerksamkeits-Defizit“ oder „Hyperaktivität“ mit Fehlfunktionen im Gehirn zusammenhängen.
In der psychiatrischen Diagnostik ist das allerdings nicht neu. Wehrlosen Kindern werden immer wieder willkürlich festgelegte Krankheitsbilder übergestülpt, um sie dann unter Drogen zu setzen – eine „Therapie“, die für alle Beteiligten profitabel ist, nur nicht für die Konsumenten der Psychodrogen. Kinder können aus 1000 Gründen genau jene Symptome an den Tag legen, mit denen sie als „hyperaktiv“ oder „unaufmerksam“ im Krankheitssinne abgestempelt werden. „Gehirnstörungen“ oder „genetische Faktoren“ dürften wohl zu den letzten aller denkbaren Diagnosen gehören. Sie eignen sich dafür aber bestens für den Absatz von Pillen und Tabletten.
Der amerikanische Arzt Peter R. Breggin, einer der Hauptkritiker der massenweisen Vergiftung der Jugend mit Psychopharmaka, sieht dagegen klare Zusammenhänge zwischen Gehirnschäden und psychiatrischen Drogen. Messbare Gehirnveränderungen bei Kindern, die mit psychiatrischen Krankheiten etikettiert wurden, sind immer wieder auf die vorhergehende Einnahme von psychiatrischen Drogen zurückzuführen, führt Dr. Peter Breggin eindringlich aus.
Hirnfehler oder Denkfehler?
Eltern müssen sich darüber im Klaren sein, dass Amphetamin-Drogen das Eintrittsticket in ein biochemisches Horror-Labyrinth ist, bei dem man nicht weiß, ob es überhaupt einen Ausgang hat. Niemand kann wirklich sagen, was Ritalin und ähnliche Präparate langfristig in Gehirn und Körper anrichten.
Anstatt Konflikte in Schule und Familie mit Einfühlsamkeit und Zuneigung zu kanalisieren, wird mittels der Psychopillen die Auseinandersetzung auf dem Rücken der Schwächsten ausgetragen, stellte Doktor Breggin Ende 2000 bei einer Anhörung im amerikanischen Kongress fest: „Es ist höchste Zeit, unsere Kinder von diesem unterdrückerischen medizinischen Irrweg herunterzuholen.“