Gefragt sind Fakten

„Ich weiß, daß ich nichts weiß” – Sokrates

In der meist emotional aufgeladenen Diskussion über Minderheitsreligionen werden zuverlässige und belegbare Fakten benötigt. Immer wenn Religionswissenschaftler, die sich intensiv mit der Materie befaßt haben, ihre Ergebnisse präsentieren, schrumpft die künstlich erzeugte Hysterie auf etwas, das ungefähr so furchterregend ist wie ein Schneeball in der Mikrowelle.

Als Beispiel mag eine kürzlich geführte öffentliche Diskussion im Münchner Rathaus zum Thema „Sektengefahr” dienen. Der Religionswissenschaftler Professor Hubert Seiwert, Universität Leipzig, konnte vor 400 Zuhörern mit Fakten anstelle bloßer Andeutungen aufwarten.

Meinungsumfragen zeigten, so der Professor, daß 50 Prozent der Bevölkerung, also jeder Zweite, etwas von der Hare-Krishna-Bewegung gehört haben. Mehr als 70 Prozent dieser Leute hätten eine negative Einstellung zu dieser Religionsgemeinschaft. Allerdings gäbe es in ganz Deutschland nur 200 Mitglieder dieser Bewegung. Nur ein paar Deutsche haben also jemals mit einem Hare-Krishna-Anhänger gesprochen. Daraus könne man folgern, so der Professor weiter, daß sich die negative Meinung nicht auf Fakten oder persönliche Erfahrungen stütze, sondern auf die einseitig negative Berichterstattung in den Medien.

Die „Sektenexperten” – allen voran der Münchner evangelische Pfarrer Behnk – gerieten aus der Fassung und meinten, aufgrund dieser schlichten Beschreibung der Tatsachen, über Professor Seiwert herfallen zu müssen. Er hätte ja „keine Ahnung”, so ihr Vorwurf.

Ersichtlich ist, daß SIE diejenigen sind, die keine Ahnung haben. Sie können es nicht ertragen, daß das „große Problem”, gegen das sie mit soviel Eifer ankämpfen, mit so einfachen Mitteln auf seine wahre Dimension – nämlich Null – reduziert werden kann. Seit Jahren versuchen jene „Experten” ihre Existenz damit zu rechtfertigen, daß sie die angebliche Gefahr durch Minderheitsreligionen frei erfinden oder tatsächliche Gegebenheiten bis zur Unkenntlichkeit aufbauschen. Denn wer in einem Land mit 80 Millionen Einwohnern würde 200 friedliebende Mönche für eine solche Bedrohung halten, daß er sein schwer verdientes Steuergeld für deren Bekämpfung hergeben würde?



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